Herstellung
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren es noch wenige Pioniere, die Geldschrankfabriken gründeten. Nach 1850 wandelten sich die zunächst Truhen ähnlichen Tresore zu Schränken, und aufgrund der starken Nachfrage gab es eine große Zahl von Neugründungen. Die Kreativität der Hersteller in diesem neuen Industriezweig und die zunehmende technische Entwicklung führten zu immer komplexeren Geldschranksystemen. Gleichzeitig stiegen die Anforderungen der Kunden an den Schutz ihrer Werte vor widerrechtlichem Zugriff.
Mit dem aufkommendem Papiergeld, Verträgen und Buchungsunterlagen kam schließlich auch der Feuerbeständigkeit der Tresore eine neue, herausragende Bedeutung zu. So wurden die Geldschränke mit doppelten Wänden versehen und die Hohlräume - je nach Hersteller und Zeitepoche - mit Marmor, gebranntem Ton oder anderen Materialien gefüllt. Die Feuergefahr für Banknoten und Wertpapiere ging dann noch von den Spalten zwischen Tür und Rahmen aus, durch die heiße Brandgase eindringen konnten. Die junge Geldschrankindustrie entwickelte aufwendige Konstruktionen und komplizierte Verfalzungen. Mit diesen Falzen entstand auch das typische Geräusch beim Schließen einer Geldschranktür, das Qualitätsmerkmal eines guten Tresors.